Die Energiewende in Deutschland führt zu einem rasanten Ausbau erneuerbarer Energien, insbesondere der Photovoltaik. Dieser Fortschritt bringt jedoch neue Herausforderungen mit sich, insbesondere hinsichtlich der Netzstabilität während Spitzenlastzeiten. Das geplante Solarspitzengesetz der Bundesregierung zielt darauf ab, Stromüberschüsse zu regulieren, indem Wechselrichter von Solaranlagen ferngesteuert werden, um bei Bedarf die Einspeisung zu reduzieren. Diese Maßnahme soll verhindern, dass Netzbetreiber zu regionalen Stromabschaltungen greifen müssen, um die Netzfrequenz stabil zu halten.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) äußert jedoch erhebliche Sicherheitsbedenken gegenüber diesem Vorhaben. Ein Großteil der in Deutschland installierten Wechselrichter stammt von chinesischen Herstellern, die potenziell über internetfähige Komponenten direkten Zugriff auf kritische Teile der deutschen Stromversorgung haben könnten. Das BSI warnt davor, dass solche Fernzugriffe durch ausländische Hersteller ein erhebliches Gefährdungspotenzial darstellen. Zudem könnten Sicherheitslücken in den Produkten oder den Cloud-Diensten der Hersteller unbefugten Dritten Zugang ermöglichen. Das BSI empfiehlt daher, dass Photovoltaikanlagen möglichst lokal betrieben und netzdienliche Steuerungen über intelligente Messsysteme realisiert werden sollten.
Neben den Sicherheitsaspekten stellt die Konzentration der Solarstromerzeugung auf die Mittagsstunden sonniger Tage eine Herausforderung für die Stromnetze dar. Laut einer Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) kann dies zu zeitweisen Engpässen führen, insbesondere auf der Verteilnetzebene. Das DIW betont die Notwendigkeit eines beschleunigten Einbaus intelligenter Stromzähler, um die Netzintegration von Photovoltaik effizienter zu gestalten.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die "Wirkung am Markt für Spitzenlasten" (WaMS) ein komplexes Zusammenspiel von technischer Innovation, Sicherheitsüberlegungen und wirtschaftlichen Anreizen erfordert, um die Energiewende erfolgreich und sicher zu gestalten.